Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Prof. Dr. Heinz-Werner Wollersheim

E-Assessment-Literacy: Hochschuldidaktische Aspekte der Qualitätssicherung bei E-Klausuren

Hochschullehrende sollen das prüfungsdidaktische Potential von E-Assessments mit Blick auf das Constructive Alignment erschließen können, um die Idee einer hochschulübergreifenden Etablierung von Qualitätsstandards in diesem Bereich voranzutreiben. Daher muss die Weiterentwicklung von E-Assessments einhergehen mit der Entwicklung eines strukturierten und breit verfügbaren prüfungsdidaktischen Grundwissens, die wir als E-Assessment-Literacy bezeichnen.

Im Rahmen eines Verbundprojekts, das durch das Sächsische Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert wird, werden wir neben einer Bestands- und Bedarfserhebung Instrumente zur Gewährleistung der Qualität im Allgemeinen und Validität im Besonderen von E-Assessments entwickeln, pilotieren und evaluieren sowie mit E-Portfolios ein wichtiges hochschuldidaktisches Werkzeug für E-Assessments erschließen. Am Ende des Projektzeitraums stehen didaktisierte IT-Lösungen zur Verfügung, die Hochschullehrende bei der Erstellung von validen Prüfungen begleiten und so die Entwicklung und Verbreitung von E-Assessment-Literacy befördern.

Im Rahmen dieses Vortrags werden neben dem Verbundvorhaben vor allem die Funktionalitäten des angesprochenen IT-Werkzeugs vorgestellt. Ausgangspunkt der hochschuldidaktischen Überlegungen ist die Orientierung an der Kohärenz von Learning Outcomes, Prüfung, und Lernprozess (Constructive Alignment). Dabei sichert sowohl die Arbeit mit der Taxonomie nach Anderson und Krathwohl als auch die Orientierung an testtheoretischen Kriterien die Qualität. Neben der Validität der einzelnen Aufgaben, die wir sowohl mit einem systematischen Ableitungsverfahren (Learning Outcomes, Themen, Themenbereiche, konkrete Inhalte) als auch mit einem formalisierten, zweistufigen Reviewprozess gewährleisten, sind auch die empirische Schwierigkeit und Trennschärfe der Items sowie die Reliabilität der gesamten Prüfung von Bedeutung. Diese Kennwerte rechtfertigen die Renormierung der Bewertung und liefern Informationen, welche Items wir in weiteren Prüfungsdurchgängen wiederverwenden können. Neben den ausführlicher dargestellten Werkzeugen der Klassischen Testtheorie (Schwierigkeit, Trennschärfe, Reliabilität) schließt der Vortrag mit Überlegungen zur Anwendung von Modellen der Item-Response-Theorie auf E-Assessments.

Videoaufzeichnung des Vortrags (OpenLecture).

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